Im Februar 1938 schuf Adolf Hitler bei einem Treffen mit Österreichs Bundeskanzler Kurt Schuschnigg die Voraussetzungen für eine nationalsozialistische Machtübernahme in Österreich. Um dies zu verhindern, beschloss Schuschnigg eine Volksabstimmung ›Für ein freies und deutsches, unabhängiges und soziales, für ein christliches und einiges Österreich!‹. Dazu sollte es jedoch nie kommen. Schuschnigg wurde zur Rücknahme der Abstimmung gezwungen.
Am 11. März 1938 hielt Schuschnigg über Rundfunk seine historische Abschiedsrede, die er mit den Worten ›Gott schütze Österreich‹ schloss. Dies war das Ende im Ringen um die österreichische Unabhängigkeit. Der Nazi-Innenminister Seyß-Inquart wurde mit der Regierungsbildung beauftragt. Kurz darauf gab Adolf Hitler den schriftlichen Einmarschbefehl.
Bereits am Morgen des 12. März marschierten deutsche Truppen in Österreich ein. Die Wehrmacht stieß auf keinerlei Widerstand.
Am 13. März 1938 trat schließlich auch Bundespräsident Wilhelm Miklas zurück, und die nationalsozialistische Bundesregierung beschloss ein Verfassungsgesetz mit dem Inhalt ›Österreich ist ein Land des Deutschen Reiches‹, ein gleich lautendes Reichsgesetz wurde in Berlin veröffentlicht.
Am 15. März verkündete Hitler vor über 100.000 Menschen am Heldenplatz in Wien: ›Als der Führer und Kanzler der deutschen Nation und des Reichs melde ich vor der Geschichte nunmehr den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich.‹
Am 16. März wurde die Verordnung der Bundesregierung über die Durchführung einer Volksabstimmung am 10. April veröffentlicht, in deren Paragraph 2 es hieß: ›Ausgenommen vom Stimmrecht ist, wer Jude ist, oder als Jude gilt.‹
Bereits im März 1938 begann die Integration der österreichischen in die deutsche Wirtschaft durch Einbeziehung in den Vierjahresplan und durch Besitzumschichtung fast der gesamten Großindustrie in ›deutsches Eigentum‹. In wirtschaftlicher Hinsicht ging aufgrund der nationalsozialistischen Kriegsvorbereitungen die hohe Arbeitslosigkeit rasch zurück.
Noch bevor am 10. April 1938 die Hitlersche Volksabstimmung begann, die in Österreich ein Ergebnis von 99,7% für den Anschluss erbrachte, fuhren die ersten Züge in die Konzentrationslager.
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